OB Uwe Gamradt mit dem Naturschutzpreis „Eisvogel“

Am 02. September wurde OB Uwe Gamradt der „Eisvogel“, Naturschutzpreis 2021 der Naturschutzstiftung des Landkreises Harburg (Niedersachsen, südl. von Hamburg), für „seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit für den Naturschutz im Landkreis Harburg, insbesondere auch aufgrund seiner unermüdlichen und anhaltenden Aktivitäten zum Schutz der Waldameisen, verliehen“ (so die Urkunde).

Die Naturschutzstiftung und der Naturschutzpreis

Die Naturschutzstiftung des Landkreises Harburg (NLH) ergänzt seit 1998 behördliche Maßnahmen zur Entwicklung von Natur und Landschaft und fördert unkompliziert Projekte Dritter. Sie gibt so dem Naturschutz übergreifend Impulse in den großen Naturräumen Marsch, Geest, Heide und Moor im Kreisgebiet.

Seit 2008 werden Personen, die sich um den Naturschutz im Landkreis ganz besonders verdient gemacht haben, von der Stiftung mit einem Naturschutzpreis ausgezeichnet und mit dem „Eisvogel“ geehrt. Der Preis wird nicht regelmäßig verliehen. Die Auswahl der Preisträger ist streng. Uwe Gamrath, Jahrgang 1940, ist der fünfte Preisträger.

Die Laudatio

In seiner Lobrede betonte Landrat Rainer Rempe, dass Uwe Gamradt, als „Mann des Waldes“, früh geprägt von seinem Förster-Großvater, die Stelle als Revierförster in Jesteburg 1967 angetreten hatte und sich seither beruflich und ehrenamtlich für den Umwelt- und Naturschutz und für das Prinzip der Nachhaltigkeit eingesetzt hat, „lange bevor das en vogue“ war. Gamradt habe sich für einen Umbau des Waldes zum Mischwald eingesetzt, lange bevor der Klimawandel überhaupt ein Thema war, und er habe auch gezeigt, wie wichtig das Engagement vor Ort ist und wieviel man mit persönlichem Einsatz bewegen kann. Sein ehrenamtliches Engagement für den Vogel- und Fledermausschutz sowie für die Ameisen sei Teil des Natur- und Artenschutzes, der zu einer nachhaltigen Waldwirtschaft gehöre.

Seine Organisation von Waldjugendspielen und Waldkindergärten habe Menschen für die Natur sensibilisiert und für den Naturschutz begeistert. Uwe Gamradt, so der Landrat weiter, habe sich sein Leben lang für die Belange der Natur eingesetzt, und sich dabei als „engagiert, vorausschauend, gewissenhaft, zielorientiert, einfühlsam und kommunikativ“ erwiesen.

Glückwunsch und Respekt


Landrat Landkreis Harburg Rainer Rempe, OB Uwe Gamradt, Stiftungsvorsitzende Christa Beyer

Wir sagen OB Uwe Gamradt sehr herzliche Glückwünsche für diese besonders verdiente Würdigung seiner Lebensleistung. Seine Ehefrau Karin, die ihn immer in seinem beruflichen und ehrenamtlichen Wirken voll unterstützt hat, ist in die Glückwünsche und den Dank einbezogen.

Vorbildlich bekennt sich OB Uwe Gamradt auch bei diesem für ihn und seine Familie wichtigen Anlass durch das Tragen des Ordenszeichens und des -bandes zum Orden.

Die Auszeichnung und Anerkennung mit dem „Eisvogel“ können wir mit Uwes Einsatz im Orden ergänzen:

  • Er richtet dem Bereich Nord fachlich fundierte Bereichstreffen aus, in denen er auf die Notwendigkeit übergreifender Zusammenarbeit der Verantwortlichen hinweist. Die von ihm organisierten Ordenstage im Norden 2021 zeigten das besonderes für den ehrenamtlichen und amtlichen Naturschutz sowie die Forst- und Landwirtschaft im Nationalpark Lüneburger Heide auf.
  • Er ist Verfasser wichtiger forstlicher Schriften zur Betreuung des Privatwalds und auf dem Gebiet des Ameisenschutzes, in denen er seine Erfahrungen weitergibt.
  • Im Vorstand der Stiftung „Wald, Wild und Flur in Europa“ der Landesgruppe Deutschland verantwortet er besonders die naturschutzfachliche Bewertung der zu fördernden Projekte.

„Wir bekennen uns …zur Zusammenarbeit mit allen, die ein Gleiches wollen“

Den „Eisvogel“ sollten wir auch als Ansporn für uns empfinden.

Es ist heutzutage eher ungewöhnlich, dass ein Förster und Jäger einen Naturschutzpreis erhält. Umso mehr spricht dies für die Wertschätzung seiner langjährigen engagierten, unermüdlichen und allseits anerkannten Arbeit an der Basis, auch mit Naturschutzverbänden.

Dies erinnert an unseren OB, Förster und Eifeljagdmaler, Hermann Hennewald († 2013), der sehr früh eng mit lokalen Naturschutzorgansisationen zusammengearbeitet und sich dabei stets auch als Jäger bekannt hatte. Er war dabei äußerst erfolgreich, wie OB Uwe Gamradt auch.

Wir haben im Orden das Thema Zusammenarbeit mit Natur- und Umweltschutzverbänden häufig und teilweise sehr strittig diskutiert, weil dort auf höheren Organisationsebenen mitunter weniger sachlich und eher ideologisch und fundamental argumentiert wird und Fronten verhärtet sind.

Gleichwohl lohnt es sich, als Ordensbruder und Ordensgemeinschaft darüber nachzudenken, die Zusammenarbeit mit Natur- und Umweltschutzverbänden auf lokaler und regionaler Ebene zu suchen. Auf diesen Ebenen geht es zumeist um die Sache für die gemeinschaftliche Lösungen gefunden werden können. Den Schulterschluss werden wir brauchen, wenn wir als Gesellschaft in den Folgen des Klimawandels bestehen wollen.

OB Ulrich Prill, ul.prill@t-online.de

OB K. Gunter v. Kajdacsy, kajdacsy@t-online.de