Unsere Anfänge

1955 – 10 Jahre sind seit der zweiten großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts vergangen. Hart arbeiten die Völker für den Wiederaufbau. Die Weltwirtschaft blüht auf. Westeuropa erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung in Demokratie und Freiheit.

Diese positive Entwicklung geht allerdings zu Lasten der Umwelt. Die natürlichen Grundlagen des Lebens werden im bisher nicht gekannten Maß überbeansprucht. Einseitiges Nützlichkeitsdenken und kritikloser Fortschrittsglaube herrschen in Politik und Gesellschaft. Der damit einhergehende Werteverfall bedroht nicht zuletzt auch die weidgerechte Jagd.

Forstleute, Landwirte, Jäger und andere der Natur verbundene Männer erkennen die Gefahren für Boden, Wasser und Luft, für Flora und Fauna. So finden sich im Herbst 1955 Gleichgesinnte aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein und zwei Jahre später auch aus Frankreich zu einer „Grünen Wehr“ zusammen und gründen den Silbernen Bruch.

Seitdem sind für Ordensbrüder Beschränkung und Maßhalten beim Umgang mit der Schöpfung die Richtschnur, um Natur und Umwelt zu schützen und Jagd auszuüben. Auch nach 60 Jahren haben diese Erkenntnisse nichts an Aktualität verloren.

Für ihren Bruderbund wählten die Gründer die Form eines weltlichen Ordens. Ein Orden verbürgt eine über das übliche Maß hinausgehende persönliche und gesellschaftliche Verpflichtung der Mitglieder für das Anliegen. Offenes Wort, mutige Tat und gutes Beispiel werden dem Ordensbruder beim uneigennützigen Dienen an Wald, Wild und Flur abverlangt.

Ohne Ansehen von Person und Stand sind in der brüderlichen Gemeinschaft alle gleich. In den Orden kann man mit Zustimmung aller Ordensbrüder gewählt werden.