Die Sache mit dem Wolf

Juli 2013. „Der Wolf kommt!“, „Der Wolf ist bereits bei uns!“

Diese und ähnliche Sätze hört man allenthalben. Oft in Verbindung mit Ängsten und mit Horrorszenarien und meist mit falschen Vorstellungen. Es fehlt in weiten Kreisen der Bevölkerung das Wissen, selbst diejenigen, die es haben sollten, sind meist ziemlich ahnungslos. Auch die Jäger – sie sollten eigentlich der Gruppe angehören, die großes Interesse hat und entsprechend viel weiß! – haben meist kaum fundierte Informationen.

Grund genug für den „Silbernen Bruch“, Orden zum Schutz von Wald, Wild und Flur und zur Förderung von weidgerechtem Jagen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Beginnend mit den „Tagen des Gesprächs“ am 15. und 16.März 2013 in Ebbs haben sich die Bereiche und Landesgruppen dieses Themas angenommen. Dr. Martin Janovsky, Amtstierarzt am Amt der Tiroler Landesregierung, hat mit seinem exzellenten Impulsreferat nicht nur viel Wissen vermittelt, sondern die Initialzündung für die nachfolgenden Diskussionen, die dann in den Bereichen fortgesetzt wurden, geliefert.

Ähnlich wie beim letzten Sonderdruck, den der „Silberne Bruch“ vor einem Jahr zum Thema „Lebensraum Wald“ herausgebracht hat, hat auch diesmal der Ordensrat die Überzeugung gewonnen, dass die zahlreichen guten Ergebnisse der Arbeiten gesammelt herausgegeben werden sollten. Die vorliegende Broschüre soll die gewonnenen Erkenntnisse nach Aussen tragen und mithelfen, emotionslos und sachlich an das Thema Wolf heranzugehen. Sie soll und kann Fachbücher nicht ersetzen. Sie soll dazu dienen, dass sich Menschen, denen die Natur, die Umwelt, die Lebewesen und ihre mögliche Zukunft in unserer Kulturlandschaft ernste Anliegen sind, informieren. Sie sollen in die Lage versetzt werden, in Diskussionen einzutreten und dabei zumindest die wichtigsten Fakten zu kennen. Denn – wie immer es mit dem Wolf weitergeht, ob wir sein Kommen begrüßen oder darüber unglücklich sind – der Wolf kommt und wir sollten mit dieser alten und neuen Tierart gut umgehen!

Dr. Jürgen Siegert
Ordensoberst